01:45
Eine Zeitreise in die Vergangenheit: Panorama zeigt, wie Themen, die uns heute beschäftigen, einst im Fernsehen behandelt wurden. Diese Ausgabe widmet sich dem Verkehr in allen Facetten. Egal, ob die Fortbewegung mit dem Auto, der Straßenbahn oder dem Fahrrad: In Wien wurde relativ spät mit dem U-Bahnbau begonnen. Erst 1978 wurde ein erster Streckenabschnitt eröffnet. An den Tunneln wurde ab 1969 gegraben, Teile Wiens wurden zur riesigen Baugrube. Die Sendung Teleobjektiv hat sich 1974 unter den baustellengeplagten Wienerinnen und Wienern umgehört. In den 1980er-Jahren wurden in Wien die ersten Radwege gebaut - sehr zur Freude der Radler, aber nicht immer zur Freude der Passanten. Das Verständnis füreinander war auch schon 1988 begrenzt, wie eine Reportage der Sendung WIR gezeigt hat. In einer Folge der Sendung Versteckte Kamera haben im Jahr 1984 Kunden einer Tankstelle nicht schlecht gestaunt, als der Tankwart ihnen nur eine Minimalmenge von drei Litern ausgab - wegen einer angeblich gesetzlich vorgeschriebenen Benzinrationierung. Dass das Ganze ein Schmäh war und mit versteckter Kamera gefilmt wurde, haben die enervierten Autofahrer erst später erfahren. Zu Ferienbeginn wollen viele zur gleichen Zeit so schnell wie möglich mit dem eigenen Pkw in den Urlaub fahren. Stundenlanges Schrittfahren oder kompletter Stillstand auf der Autobahn gehören daher alljährlich bei vielen Autofahrern zum Ferienbeginn dazu. Barbara Seebauer hat sich 1987 für die Sendung Inlandsreport an einem Wochenende im Juli auf einen Abschnitt der West-Autobahn begeben. Gefahren ist da schon lange nichts mehr.
02:10
01:30
New York boomt: Immer mehr Menschen wollen dort leben, immer neue Hochhäuser entstehen, die Stadt schraubt sich in die Höhe. Dabei kämpft die Megacity auch darum, ihr Image als Metropole der Kreativen zu behaupten. Ein zentraler Ort dafür wird The Shed (übersetzt: der Schuppen) sein, die neue Kulturfabrik in Manhattan: Galerie, Produktionsstätte und Festivalhaus in einem, ein Ort für das Crossover aller Kunstformen. Ausstellungen, Performances und Konzerte wechseln sich dort ab. In New York ist das Geld zu Hause, und die kreativen Köpfe. Kunst und Geld vertrugen sich lange Zeit gut: Die aufstrebenden Künstler halfen, verrufene Stadtviertel chic zu machen, indem sie dort hinzogen mit ihrer Kunst und ihrem Lebensstil, zuerst nach Chelsea, dann nach Brooklyn und zuletzt immer weiter weg von Manhattan. Die Stadt will ihren kreativen Ruf nicht verlieren und sucht mit privaten Stiftern ständig nach neuen Wegen. Vor allem diese halfen, die 500 Millionen US-Dollar für The Shed aufzubringen, die neue Kulturfabrik der Superlative mit ihrer spektakulären Architektur, die an eine bewegliche Membran erinnert. Die Stockwerke können miteinander als Eventflächen kombiniert oder auch unabhängig voneinander genutzt werden. Auf Knopfdruck entsteht nahezu geräuschlos in nur wenigen Minuten eine Open-Air-Bühne. Die wichtigsten Macherinnen und Macher dieses neuen kulturellen Leuchtturms im Big Apple kommen in der Dokumentation ausführlich zu Wort. New York und die Kunst - das ist ganz offenbar eine Liebesbeziehung auf Gegenseitigkeit, und The Shed versteht sich selbst als Gesamtkunstwerk.
02:20
Seit 30 Jahren sind die Reime, Melodien und Beats der Fantastischen Vier überall in Deutschland präsent. Die Hip-Hop-Pioniere aus Stuttgart füllen bei ihren Konzerten ganze Stadien, im letzten Jahr waren sie wieder einmal die erfolgreichste deutsche Band. Und spielen immer noch in der Originalbesetzung. Als Michi Beck, Thomas D, And.Ypsilon und Smudo ihre Karriere begannen, kannte man Hip-Hop nur aus den USA, Eastcoast oder Westcoast. Die Fantas produzierten trotzdem auf Deutsch. Und wurden zu Pionieren. Das Debütalbum war noch ein Geheimtipp, mit dem zweiten wurden sie zum Massenphänomen - und setzten eine Zäsur. Mit dem dritten Album schafften sie es von der Teenie-Presse ins Feuilleton. Seitdem haben sie sich immer wieder neu erfunden. Der Film von Thomas Schwendemann begleitet die Band 2018 bei den Aufnahmen zu ihrem zehnten Album Captain Fantastic, von den ersten Treffen bis zur Konzertpremiere des neuen Repertoires. Und zeigt, dass auch mit der langen Zeit der Druck nicht nachlässt, den die Band sich selber macht. Schreibblockaden inbegriffen. Das Zauberwort Zusammen ist nicht nur der Titel des Hits, den die Vier gemeinsam mit dem Sänger Clueso performen, sondern auch das Motto der Musiker. Die Dokumentation folgt den Musikern auch in ihre Lebenswirklichkeit abseits der Band, nach Stuttgart, Hamburg, Berlin und in die Superpampa Eifel und offenbart die Unterschiedlichkeit der vier faszinierenden Charaktere.
01:45
Die Fracht wiegt 170 Tonnen und ist 65 Jahre alt: Der Schwerlastexperte Christian Pilz und sein Team sollen 2021 ein Nachkriegshaus komplett in einem Stück aus der niedersächsischen Gemeinde Tostedt ins Freilichtmuseum am Kiekeberg nach Rosengarten-Ehestorf bringen. Das Flüchtlings-Siedlungshaus erzählt viel über die Geschichte der Nachkriegszeit in Niedersachsen. Die Nordreportage begleitet den außergewöhnlichen Transport von der Nordheide bis vor die Tore Hamburgs. Die knapp 30 Kilometer lange Strecke ist aber alles andere als einfach zu bewältigen. Damit möglichst viel von der Originalbausubstanz erhalten wird, darf das Haus nicht beschädigt werden oder gar vom Schwerlasttransporter herunterfallen. Damit es nicht ins Wanken gerät, müssen die Schwerlastexperten extrem langsam fahren. Vier Tage haben sie dafür Zeit. Die ersten Kilometer durch Tostedt legt das Haus auf einem selbstfahrenden, extrem gelenkigen Transportuntersatz zurück. Die Schwerlastexperten steuern ihn per Fernbedienung. Erst kurz vor dem Ortsrand wird das Haus auf einen Tieflader mit 22 Achsen geschoben. Dann schlägt der Winter überraschend zu. Es schneit heftig, der ganze Transport steht auf der Kippe.
02:15
In Zeiten des Baubooms schaffen die Baufirmen viele Aufträge nicht. Gleichzeitig herrscht Mangelwirtschaft bei Baustoffen. Kostensteigerungen auf allen Baustellen. Mecklenburg-Vorpommern ist bundesweit Spitzenreiter. Etwa 40 Prozent teurer ist das Bauen allein im zweiten Halbjahr 2021 geworden, schätzt die Branche. Die Nordreportage zeigt, warum das so ist. Die Coronapandemie hat Lieferketten unterbrochen, eine Folge sind monatelange Verzögerungen bei der Lieferung unzähliger Materialien. Dazu kommt der allgegenwärtige Fachkräftemangel. Eine Wohnungsgenossenschaft in Rostock hat vier große mehrgeschössige Häuser für bezahlbaren Mietwohnraum in Bau. Eigentlich sollten die Mietparteien im April 2022 einziehen. Vielleicht werden die Häuser Ende 2022 fertig. Ein Vierteljahr Verzögerung, weil die Fenster nicht geliefert wurden. Deshalb konnten alle anderen Gewerke nicht weiterarbeiten. Kein Estrich, keine Fußbodenheizung, keine Elektrik. Die Nordreportage ist außerdem bei einem Baustoffhändler, der zwischen den Stühlen steht, weil seine Lieferanten die Preise anziehen, die er an seine Handwerkskundschaft weitergeben muss. Und das trifft auch die Familien, die knapp kalkulierte Kredite für den Bau ihrer Einfamilienhäuser haben. Handwerksbetriebe leiden, weil sie gestiegene Kosten nicht einfach weitergeben können und ihnen obendrein die Fachkräfte fehlen. Die Nordreportage beleuchtet die verschiedenen Aspekte dieses Themas, das irgendwie alle betrifft. Neuer Wohnraum wird händeringend gesucht, doch der wird immer teurer. Kein Material, keine Leute, aber teuer. Baustellenalltag im Norden.