02:00
Kurz vor dem Bankencrash 2008: Im Grossraumbüro einer Investmentbank in Manhattan sind die Rausschmeisser unterwegs. Ihre Aufgabe ist es, Mitarbeiter effizient und ohne großes Aufhebens zu feuern. Einer unter vielen, die gehen müssen, ist Eric Dale (Stanley Tucci). Der Leiter der Abteilung Risikomanagement wird nach 19 Jahren bei der Firma fristlos entlassen. Innerhalb von Minuten muss er das Büro räumen, und sein Handy wird deaktiviert. Beim Verlassen des Bürogebäudes drückt er einem jungen Analysten aus seinem Team, Peter Sullivan (Zachary Quinto), mit einem vielsagenden Sei vorsichtig einen USB-Stick mit brisanten Daten in die Hand. Was Sullivan kurz danach bei der Analyse der Daten herausfindet, lässt ihn das Schlimmste befürchten: Die Bank hat mit faulen Finanzprodukten eine riesige Blase produziert, die nun kurz vor dem Platzen ist. Er alarmiert seinen direkten Vorgesetzten, Will Emerson (Paul Bettany). Dieser trommelt daraufhin mitten in der Nacht die gesamte Chefetage der Bank zusammen. Rasch ist allen klar, dass es um mehr als das Überleben der Firma geht, die Resultate von Dales Analyse sagen eine Katastrophe voraus, einen internationalen Bankencrash von nicht kontrollierbaren Ausmassen. Als der oberste Chef des Bankhauses John Tudd (Jeremy Irons) schliesslich eingeflogen wird, liegen alle weiteren Entscheidungen in seiner Hand. Und Tudd bleibt eiskalt auf seinen Vorteil bedacht: Gleich am nächsten Morgen muss verkauft werden, was sich verkaufen lässt - und dann mag die Sintflut kommen. Es liegt nun an jedem einzelnen, ob sie dieses zweifelhafte Spiel mitspielen und dabei noch einmal kräftig verdienen wollen oder nicht. Der ehemalige Werbefilmer J. C. Chandor konnte für seinen ersten Spielfilm Margin Call, bei dem er sowohl Regie führte als auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete, eine Riege von Top-Schauspielern verpflichten. Zachary Quinto, der den Analysten Sullivan spielte und den man aus den Serien 24 und Heroes kennt, war als Produzent mit von der Partie. Chandors Original-Drehbuch wurde 2012 für einen Oscar nominiert und gewann zahlreiche internationale Preise. Der Film-Dienst lobt Film und Regie: Chandors konzentrierte Inszenierung, die treffsicheren Dialoge und die Darsteller sorgen dafür, dass die Protagonisten dieses Films menschliches Profil bekommen und man sich mit ihnen identifiziert. Chandors Systemkritik überzeugt deswegen, weil sie die einzelnen Charaktere nicht aus ihrer Verantwortung entlässt. Gerade weil sie als Individuen ernst genommen werden, bleibt stets präsent, dass sie auch individuelle Handlungsspielräume haben, die sie nutzen können - zum Guten wie zum Schlechten..
03:40
01:20
Mit einer großen Abschlussparty gehen in Berlin die Feierlichkeiten zu 75 Jahre Grundgesetz zu Ende. Die Veranstaltung auf dem Gelände zwischen Spree, Bundeskanzleramt und Reichstag trägt den Titel Aus Mut gemacht - und feiert mit Musikerinnen und Musikern, Schauspiel, Tanz und vielen Stimmen der Jugend 75 Jahre Demokratie. Das ZDF überträgt die Abschlussparty zeitversetzt in voller Länge.
03:05
Kessel ist wieder da. Nach längerer Krankheit sitzt er endlich wieder neben seinem alten Freund und Kollegen Diller im Auto. Die beiden Polizisten beobachten eine Wohnung in einem anonymen Sozialbunker, die von ausländischen Extremisten genutzt werden soll. Vor dem Hochhauskomplex hängen ein paar Jugendliche ab, wie alle hier mit Migrationshintergrund. Es tut sich nichts. Nur Kessels Hände beginnen nach einer Weile zu zittern. Diller macht sich Sorgen: Ist sein Freund etwa immer noch drauf? Aber wie hat er es dann zurück in den aktiven Dienst geschafft? Diller sucht das Gespräch. Aber Kessel will nicht reden. Stattdessen stürzt er plötzlich nach draußen und greift sich einen kleinen Dealer, der den Kids Stoff verticken will. Diller stürzt hinterher: Aufsehen ist so ziemlich das Letzte, was zwei Polizisten während einer Observation erregen sollten. Er zerrt seinen Freund zurück ins Auto, während die Kids den beiden Männern hinterher grölen. Voller Adrenalin startet Kessel den Wagen und fährt den Dealer über den Haufen. Und jetzt? Diller bleiben nur ein paar Sekunden, um sich zu entscheiden: Soll er seine Pflicht tun oder dem Freund helfen? Diller entscheidet sich für Kessel. Er bringt ihn nach Hause, setzt den Dienstwagen vor einen Baum, um die Spuren des Unfalls zu verwischen, und fährt dann selbst heim. Dort warten Frau und Kind mit dem Essen und mit Schulproblemen, wie jeden Abend. Nur er ist plötzlich ein anderer. Sitzt wie ein Betrüger am Tisch der Familie und weiß nicht, wie er je wieder zu dem glücklich verheirateten Polizisten werden soll, der morgens aus dem Haus gegangen ist. Das kann nicht gut gehen - mit diesem sicheren Gefühl geht Diller am nächsten Morgen zum Dienst - und wird, völlig überraschend, mit der Aufklärung von eben dem Unfall beauftragt, den Kessel verursacht hat. Diller, als Chef vom Dienst nun immer auf der Höhe der Ermittlungen, muss zusehen, wie sich das Netz um ihn immer enger zieht. Doch dann kommt ein Hilfsangebot - wenn auch von der falschen Seite -, das er und Kessel kaum ablehnen können.
02:45
Die britische Band Jungle steht für Neo-Soul mit gebrochenen Rhythmen und einem fast intellektuellen Anstrich, der dabei ausgesprochen tanzbar bleibt. Klang- und Machart haben sie sich bei legendären Künstlern wie Daft Punk, Chet Baker und Thom Yorke abgeschaut. Für ARTE performt Jungle in der Pariser Metro. Das britische Duo spielt dort seine größten Hits.
03:44
03:00
03:40
Davids Brief ist für seine engsten Angehörigen ein Schock. Seine jüngere Schwester Mirjam will auf der Beerdigung nun endlich allen die Wahrheit sagen. Sie hält es nicht mehr aus, dass in ihrer Familie zu oft der Mantel des Schweigens über alles gelegt wurde. Doch dann erinnert sie sich an Ereignisse in ihrer Jugend. Hat ihre unbedingte Wahrheitsliebe mehr zerstört, als sie sich eingestehen will? Ihr älterer Bruder David war immer das strahlende Sonntagskind, das die elterliche Firma übernehmen sollte, während sie ein rebellischer Teenager war, dem nichts zugetraut wurden. David will mit seinem besten Freund Sascha Architektur studieren, verschweigt dies aber vor den Eltern. Das kann Mirjam gerade noch tolerieren, aber als David dann Sascha, in den sie noch dazu verliebt ist, in den Rücken fällt, kann sie das nicht auf sich sitzen lassen. Die Situation eskaliert und Mirjam lernt die harte Lektion, dass es in ihrer Familie nicht belohnt wird, die Wahrheit auszusprechen. Auch auf dem Begräbnis steht viel Unausgesprochenes zwischen Mirjam, ihren Eltern und ihrer Schwägerin Julia. Allem Voran die Abwesenheit von Leon, Davids und Julias Sohn, überschattet alles. Mirjam ist froh, dass Sascha auch bei der Beerdigung ist. Aber bei einigen Personen sorgt seine Anwesenheit für Entsetzen. Die Anthologieserie wurde inspiriert durch das Sachbuch „Die Macht der Kränkung“ von Psychiater Reinhard Haller. Im Zentrum der einzelnen Staffel steht eine in sich abgeschlossene Handlung, in der durch verschiedenste Kränkungen die Hauptfiguren nach und nach zu lebenden Zeitbomben werden, wobei die Eskalation in Form einer Schießerei in einem Einkaufszentrum oder den Selbstmord eines Familienvaters steht.